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Ich konnte mir ein kleines dreckiges Lachen heute morgen nicht ganz verkneifen. Die NWZ titelt nämlich heute Jade-Weser-Port: Bahn pfeift auf Lärmschutz und berichtet über den neuen Zeitplan der Bahn für den Ausbau der Schienenverbindung von Oldenburg bis zum Jade-Weser-Port.

Dieser sogenannte neue Zeitplan ist im Wesentlichen der alte. Die Bahn stellt eine Fertigstellung aller Maßnahmen wie bisher bis 2015 in Aussicht. Lediglich die Herstellung der Zweigleisigkeit will man um ein Jahr von 2013 auf 2012 vorziehen.

Damit bestätigt die Bahn nur, was sowieso alle längst wissen aber öffentlich nicht zugeben. Elektrifizierung und ausreichender Lärmschutz sind schon planungsrechtlich unmöglich bis zur Inbetriebnahme des Hafens zu realisieren. Problematisch ist zudem die einzuhaltende Bauabfolge. Vor der Elektrifizierung muss die aufwändige Umfahrung von Sande gebaut sein. Und Lärmschutz wird erst realisiert, wenn die die Masten stehen. Sofern 2015 dafür überhaupt Mittel verfügbar sind.

Dass die Bahn ihre Planungen als neu bezeichnet, ist ja schon eine ziemliche Frechheit. Als offenen Affront gegenüber der besorgten Bevölkerung entlang der Strecke muss man jedoch die Äußerungen seitens der CDU dazu werten. In einer Pressemitteilung lobt man sich für den „ständigen Einsatz“ und freut sich, dass der Lärm nun schon ein Jahr früher zweigleisig durch die Dörfer rollen kann:

„Damit ist sichergestellt, dass die erwarteten zunehmenden Güterverkehre vom und zum JadeWeserPort und den anderen niedersächsischen Häfen reibungslos und ohne Zeitverzug transportiert werden können“
Quelle: CDU-Landtagsfraktion

Das wird die Anwohner aber freuen. Und für Lärmschutz hat die CDU natürlich auch gesorgt. Dass dieser keinen Tag früher realisierbar ist, als schon vor dem „ständigen Einsatz“ der CDU, wird natürlich sorgsam verschwiegen.

Übrigens: Meine Wettpartner können schon mal das Bier kalt stellen.